Pedro Almodóvar gilt als der bekannteste Regisseur des zeitgenössischen spanischen Kinos. Seine Filme wurden mehrfach prämiert, u.a. mit dem Oscar (2000 und 2003). Seit den frühen 1980er Jahren, d.h. inmitten der kulturellen Aufbruchsphase der postfrankistischen transición, tritt er zunächst als Provokateur und enfant terrible auf mit Filmen, die weder die Nähe zum Trash noch zur Pornographie scheuen. Dieser rebellische Gestus weicht im Verlauf seines Schaffens zusehends einem neuen Autorenkino, das vor allem ob seiner hohen handwerklichen Qualität zu den cineastischen Aushängeschildern des spanischen Films wird und auch international immer mehr an Anerkennung gewinnt.

Gemein ist nahezu allen Filmen Almodóvars, dass sie sich auf höchst originelle Weise mit Themen, Traditionen und Tabus der spanischen Kulturgeschichte auseinander­setzen. Hierzu gehören u.a. der Katholizismus und seine rigide Sexualmoral, der Stierkampf sowie der Machismo. Der offen schwul lebende Almodóvar inszeniert spielerisch alternative Geschlechterentwürfe und selbstbewusst-schillernde Frauen­figuren, die dem Zuschauer noch lange im Gedächtnis  bleiben.