Autoren wie Charles Baudelaire, Arthur Rimbaud, Victor Hugo und Paul Verlaine gehören zu den wichtigsten Lyrikern der französischen Literaturgeschichte. Ihre Werke sind so originell wie unterschiedlich und lassen sich an den beiden Polen von Romantik und deren Dekonstruktion verorten. Die umfangreiche Liebes- und Naturlyrik Victor Hugos setzt Standards im Bereich der romantischen Dichtung, während Baudelaire sich in seinem Hauptwerk Les fleurs du mal (1857) als Totengräber derselben inszeniert und den ‚Untergang der romantischen Sonne‘ programmatisch einleitet. Arthur Rimbaud wiederum schreibt sämtliche seiner Gedichte in seinen Jugendjahren und gilt bis heute als ‚Wunderkind‘, das bekannte Künstler von Jim Morrison bis Patti Smith inspirierte. Zusammen mit seinem zeitweiligen Mentor und Liebhaber Paul Verlaine verkehrte er in den Kreisen der Pariser Bohème, experimentierte mit allerlei Drogen und brachte Gedichte hervor, die so aufregend neu und rätselhaft sind wie ihr Schöpfer.

Im Seminar werden anhand ausgewählter Gedichte der genannten Autoren die wichtigsten Entwicklungslinien der französischen Lyrik des 19. Jahrhunderts von der Romantik bis zum Symbolismus rekon­struiert.