Tabus werden in westlichen Gesellschaften zumeist im Kontext von Moralverhandlungen relevant und lassen Rückschlüsse auf den kulturellen Werthorizont zu. Tabus sind eigentlich Verbote und damit Regeln, auf die man sich mehr informell als formal geeinigt hat. Sie ordnen und reglementieren, sie disziplinieren und ‚zivilisieren’ menschliches Verhalten, ja ästhetisieren soziale Lebenswelten bisweilen. Insofern ist es bedeutsam, welche Tabus akzeptiert oder ignoriert werden. Mitunter lassen sich auch konstitutierende Elemente, und zwar sowohl die Stabilität als auch die Unbeständigkeit, von sozialen Gemeinschaften erkennen, wenn man herausfindet, inwiefern eine Emanzipation von bestimmten Tabus erfolgt.
Es soll hier zunächst eine kultursoziologische Annäherung an das Phänomen des Tabus vorgenommen werden. Herauszufinden gilt, welche Funktionen Tabus in modernen Gesellschaften übernehmen. Des Weiteren wird auf die Rolle der Medien im Hinblick auf den Erhalt und das Brechen von Tabus eingegangen werden.
- Dozent/in: Anja Görtz
- Dozent/in: Dagmar Hoffmann