
Der Kurs beginnt am 24.10 um 10h15. Er findet in Raum AR-D 6104 statt.
Technik und Körper sind sozial vermittelt. Und? Ist das nicht ein truism? So what? Kaum noch jemand vertritt schließlich die Position, dass Techniknutzung stets planvoll geschieht und dass diese Pläne Ergebnis individueller Nutzenabwägungen sind. Kaum noch jemand stellt sich Techniknutzung in dieser Weise entkörpert vor. Aber diese Einsicht bliebt oft folgenlos. Was heißt es, den Gebrauch von Technik als verkörpert (und nicht als eine verkopfte Angelegenheit) zu betrachten? Was ist gewonnen, wenn Körper samt ihren sozialen Prägungen fortan mitgedacht werden? Konkret: Inwiefern erschließen sich Geschlechterordnungen neu oder anders, wenn an die Stelle individueller Nutzenmaximierung ein körpertechnisches Apriori rückt? Der Kurs widmet sich Beiträgen der empirischen Erforschung soziotechnischer Verkörperungen. Er tut dies, wie angedeutet („so what“), mit Ungeduld: Was folgt aus der Abwendung vom Mentalismus (individuelle Nutzenmaximierung) und der Hinwendung zu Praktiken und ihren Körpern (practice turn)?
- Dozent/in: Jörg Potthast