
Die Bundesländer, die sich auf dem Gebiet der ehemaligen DDR befinden, haben in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit auf sich gezogen und auch Forschungen provoziert. Nachdem sich die Euphorie der Wiedervereinigung und die damit verbundenen Versprechungen und Hoffnungen gelegt haben, werden Differenzen zur bundesdeutschen Normalität erkennbar. Diese sind zunächst ökonomisch grundiert. So werden bspw. nur 2 % der gesamtdeutschen Erbschaftssteuer in Ostdeutschland gezahlt. Dazu kommen kulturelle Differenzen, die sich auf unterschiedliche historische Erfahrungen zurückführen lassen und heute bisweilen auch identitätspolitisch überhöht werden. In diesem Sinne dient "der Osten" heute auch als Kategorie, die im parteipolitischen Raum kolportiert wird, um eine spezifische Gruppe der Wählerschaft zu umreißen. Es gibt also einiges zu besprechen zum Thema. Wir werfen einzelne Schlaglichter im Seminar, um einen möglichst breiten Überblick zu erlangen.
- Dozent: Franz Erhard