Umweltschäden, Krisen und Verwerfungen bei Sozialsystemen und Mieten sind nicht nur Gegenstand aktueller politischer und ökonomischer Debatten. Sie müssen auch als Resultat längerfristiger, wirtschaftsgeschichtlicher Entwicklungsverläufe angesehen werden.

 Die Vorlesung/Übung gibt dazu eine Einführung in die Geschichte ökonomischer Fragen unserer Gegenwart. Es werden Probleme und Forschungsdebatten der Wirtschaftsgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der modernen Unternehmensgeschichte behandelt und vertieft. Die einzelnen Themen der Veranstaltung umfassen die Geschichte von Wirtschaftswachstum, sozialer Ungleichheit sowie Krisen und Konjunkturen als auch von Technik und Umwelt sowie des Verhältnisses von Politik und Unternehmen. Darüber hinaus werden in chronologischer Hinsicht exemplarisch Etappen der deutschen Wirtschaftsgeschichte behandelt von der Entstehung der Wettbewerbswirtschaft und der Überwindung der sozialen Frage im 19. Jahrhundert bis zu den technischen und ökonomischen Revolutionen des Computerzeitalters sowie der Verschärfung globaler Verteilungskonflikte seit den 1970er Jahren.

 Der konzeptionelle Zugang der Wirtschaftsgeschichte soll dabei einerseits helfen, vermeintlich "trockene" ökonomische Theorie zu veranschaulichen und lebendiger zu machen. Andererseits werden in der Veranstaltung auch Theorien und Konzepte der Wirtschaftsgeschichte behandelt, die geeignet sind, die Vergangenheit - und Gegenwart - besser zu  verstehen.

 Erwartet werden die aktive Teilnahme an Diskussionen während der Lehrveranstaltung, die selbstständige Lektüre von Basistexten und die Übernahme eines Referates.

 

Einführende Literatur:

Henrich-Franke, Christian: ‚Globale Welt’. Europäische Geschichte 1970-2015, Stuttgart 2019; Köster, Roman: Einführung in die Wirtschaftsgeschichte, Paderborn 2020; Plumpe, Werner: Unternehmensgeschichte im 19. Und 20. Jahrhundert, München 2018; Ziegler, Dieter: Die industrielle Revolution, Darmstadt 2012.