Das Seminar knüpft an eine lange Tradition der Philosophie an, welche bis zu den Vorsokratikern zurückreicht. Diese machten eine sehr einfache Beobachtung, die bis heute nichts von in ihrer Gültigkeit und Bedeutung verloren hat: ‚Pantha Rei‘ („Alles fließt“). Dieses Fließen erfahren wir auf vielfältige Weise: Die Jahreszeiten kommen und gehen, die Sonne geht auf und unter, Pflanzen, Tiere und Kinder wachsen, altern usw. Aber wir erleben auch Beständigkeit: Wir treffen Menschen zweimal, besuchen Orte immer wieder, tragen die gleiche Kleidung, oder leben ein Leben lang in derselben Stadt. Dass Dinge sich verändern (fließen), dass sie bestehen und wie sie beides tun, ist eines der großen Probleme der Philosophie. Dementsprechend gibt es eine Vielzahl von Theorien und Antworten, von denen zwei Ideenfamilien besonders einflussreich sind. Die erste dieser Familien umfasst all jene Theorien, die versuchen, den Fluss durch die Veränderung bestehender Dinge und dem Wechsel ihrer Eigenschaften zu erklären. Diese Familie wird als „Substanzmetaphysik“ bezeichnet. Demgegenüber stehen die Versuche, einen grundsätzlichen (d.h. fundamentalen) dynamischen Charakter der Wirklichkeit zu verteidigen, der sich gerade nicht durch die Dinge und den Wechsel ihrer Eigenschaften erklärt werden kann. Diese zweite Familie ist die Familie der „Prozessphilosophien“. Im Seminar werden wir grundlegende Texte der Philosophie der Prozesse diskutieren, sie von der Substanzphilosophie abgrenzen und versuchen, einen Begriff von grundlegender Dynamizität zu entwickeln.

Themen

  • Veränderung 
  • Substanzphilosophie „At-At-Analyse“ von Veränderung
  • Prozesse
  • Dynamizität