Das Forschungsgebiet „Gerberviertel Siegen“ befindet sich südlich der Oberstadt, unterhalb des Siegsporns und der historischen Stadtmauer. Es wird im Norden durch die Straßen „Häutebachweg“, „Flurwenden“ sowie „Am Lohrgraben“ und im Süden durch die „Spandauer bzw. Frankfurter Straße“ begrenzt. Die westliche Gebietsgrenze bildet die „Koblenzerstraße“, während sich das Quartier im Osten bis zur Kreuzung von der „Marienborner Straße“ und der „Hainer Hütte“ ausdehnt.
Die Straßenbezeichnungen „Häutebachweg“, „Löhrtor“ und „Am Lohrgraben“ sind auch heute noch Zeugnis des ehemaligen Siegener Gerber- und Löhergewerbes, das in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts florierte.  Im Laufe der Jahrhunderte siedelten auch Wohnhäuser und öffentliche Bauten in dem ursprünglich primär gewerblich genutzten Gebiet an. Heute dominieren vor allem Bauten, wie das Hallenbad Löhrtor, das ehemalige Druckhaus der Siegener Zeitung oder das „Haus des Handwerks“. Zukünftig soll der „Campus Süd“ der Universität Siegen in dem Quartier angesiedelt werden. Im ehemaligen Druckhaus sollen beispielsweise neue Räume für das Department Architektur entstehen.                                                                                                      
Trotz baulicher Veränderungen lässt sich in vielen Bereichen die Vergangenheit des Quartiers nachvollziehen und ablesen. Mit den dortigen städtebaulichen und architektonischen Entwicklungen im Laufe der Zeit soll sich im Seminar gemeinsam befasst werden.