Die Einführung der Wehrpflicht in der DDR 1962 bedeutete für viele junge Menschen eine Bedrohung ihrer Gewissens- und Glaubensfreiheit: Taten sie ihren Dienst in der Nationalen Volksarmee, verstießen sie gegen ihre christlichen Glaubensgrundsätze. Weigerten sie sich, so drohten ihnen Verhaftung und Gefangenschaft. Auch der 1964 eingeführte Bausoldatendienst – ein waffenloser Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee – rief viele Gewissenskonflikte bei den jungen Christen hervor, förderten sie mit ihren Bautätigkeiten in der Armee doch ebenso die „Verteidigungsbereitschaft des Sozialismus“. Darüber hinaus wurden sie während und nach ihrer Dienstzeit diskriminiert. Was motivierte die jungen Männer, den Waffendienst dennoch zu verweigern? Welche diskriminierenden Erfahrungen machten sie während ihres Dienstes und welche Folgen hatten diese für ihre weitere Biographie? Das Seminar endet mit einer gemeinsamen Exkursion zum Bausoldatenkongress in Neudietendorf (Thüringen) im September 2024.