Die dynamischen Veränderungsprozesse unserer hochtechnologischen Gefahrenzivilisation bedürfen einer verantwortungsvernünftigen Gestaltung, damit auf unserem Planeten auch zukünftig menschenwürdiges Leben möglich sein wird.
Im Seminar wird untersucht, ob und wie die Diskursethik für diesen Gestaltungsauftrag relevant sein könnte. Als Bereichsethik (vgl. Technikethik, Wirtschaftsethik etc.) für problemlösungsorientiertes Argumentieren reguliert sie die Diskurspraxis und zeigt auf, was im Diskurs moralisch richtig ist. Darüber hinaus erhebt die Diskursethik den Anspruch einer Allgemeine Ethik, die für das Handeln in allen Bereichen und Situationen von grundlegender Bedeutung ist. Die Architektonik der Diskursethik führt deontologische und utilitaristische Entwicklungsstränge normativer Ethiktraditionen zusammen und ringt um eine widerspruchsfreie Begründung ethischer Prinzipien und deren zustimmungswürdige Anwendung unter oftmals amoralischen Praxisbedingungen.
In der digitalen Einführungsveranstaltung informiert der Dozent über die Methodik und Thematik der Blockveranstaltung. In den Präsenzseminaren werden konzeptionelle Bausteine und Begründungsfragen der Diskursethik untersucht und moralische Anwendungsstrategien für die Praxis erarbeitet. An der Seminardiskussion beteiligen sich alle Teilnehmer/innen, um die diskursethische Architektur zu analysieren und darüber in eine argumentative Auseinandersetzung zu treten. Aus der Theoriediskussion werden Rückschlüsse für eine ethisch reflektierte Diskurs- und Lebenspraxis gewonnen, sowie für die Weiterentwicklung der diskursethischen Theorie gezogen.
- Dozent/in: Thomas Rusche