Grundlage und Ausgangspunkt für unser Seminar ist der Text „Eine kleine und leise Alltagsurbanität – Die Urbanisierung der Einfamilienhausgebiete“ (Thomas Sieverts / Christian Moczala, Die Architekt 10/2022, http://derarchitektbda.de/die-urbanisierung-der-einfamilienhausgebiete). Die dort aufgezeigten Zusammenhänge im Umgang mit bestehenden Einfamilienhausgebieten sollen an Beispielen aus Südwestfalen weitergeführt und architektonisch konkretisiert werden sollen.

„Von allen Gebietstypen, die in der „Zwischenstadt“ der Metropolen vorzufinden sind, also all den Gebieten, die weder richtig Land noch richtig Stadt sind, gehören die Einfamilienhausgebiete zu den flächenmäßig umfangreichsten. Etwa ein Drittel der deutschen Bevölkerung wohnt dort (ein weiteres Drittel träumt davon, dort zu wohnen). Von den insgesamt 19 Millionen Wohnbauten in Deutschland sind 16 Millionen Einfamilienhäuser. ...
Es geht bei den folgenden Transformations-Überlegungen deshalb um neue Formen der Urbanisierung von bestehenden Einfamilienhausgebieten – einer Urbanisierung, die nicht die Ziele einer Urbanitätsvorstellung der „Europäischen Stadt“ anstrebt, also das Ideal einer verdichteten, gemischten, von klaren Baublöcken geformten Stadt. Es geht vielmehr um eine Dezentralisierung, also die Anreicherung der großen Einfamilienhausgebiete mit ergänzenden Nutzungen und Verbindungsnetzen, die sowohl im Freiraum als auch bei den bestehenden Gebäuden durch Teilungen, Umbauten und Ergänzungen zu neuen Formen des Zusammenlebens und zu einer neuen Gestaltung anregen. Diese Art der Transformation trägt zu einer kleinen und leisen Alltagsurbanität bei, als Grundlage für eine demokratische, bewegliche Gesellschaft, die sich grundlegend neu orientieren muss.“

Die im Text aufgezeigten Lösungsansätze geben den strukturell-städtebaulichen Rahmen vor, innerhalb dessen wir konkrete architektonische Ausformulierungen finden wollen.


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