Fragen der Anerkennung sowie der Repräsentation und Sichtbarkeit prägen gesellschaftliche Debatten und politische Konflikte mehr denn je. Bezug genommen wird dabei auf die Einzelpersonen betreffende Kategorien wie Geschlecht, Sexualität oder Ethnie.
Im Lektürekurs greifen wir dieses Phänomen, das unter dem diffusen Begriff "Identitätspolitik" verhandelt wird, aus einer soziologisch-distanzierten Perspektive auf. Wir lesen sowohl Grundlagentexte der Identitätsforschung als auch aktuelle publizisitsche Erzeugnisse zum Thema. Dabei wir "Identitätspolitik" sowohl historisch wie gesellschaftstheoretisch verortet als auch einer Kritik unterzogen.
Fragen, die uns beschäftigen werden sind: Welche Rolle spielen Identität und Identitätspolitiken für aktuelle Spannungen und Konflikte? Welche Beispiele für identitätspolitischen Aktivismus gibt es und welche Denkweisen stehen dahinter? Wie stehen diese zu Konzepten der nationalen und kollektiven Identität, dem Egalitarismus und Universalismus? Welche Folgen für Gesellschafts- und Gemeinschaftsbildung ergeben sich daraus?