Wenn wir heute von moderner Architektur sprechen, denken wir in der Regel an kubische Formen, weiße Putzfassaden und große Fensterflächen, Merkmale, die häufig mit Schlagwörtern wie Bauhaus, Internationaler Stil oder Neues Bauen verbunden werden. Tatsächlich ist nichts davon neu und im klassischen Sinne modern. Im Gegenteil: diese Architektursprache ist bereits 100 Jahre alt und nur eine von vielen Antworten auf die Umbruchsstimmung und die Abwendung vom Historismus um 1900. Andere Antworten waren zum Beispiel: die Reformarchitektur, der Jugendstil, der Expressionismus, der Traditionalismus, die Art déco, usw.
In dem Seminar soll sich gemeinsam mit den unterschiedlichen Architekturstilen und  -sprachen auseinandergesetzt werden, sodass sie im Stadtbild identifiziert, kontextualisiert und von anderen abgegrenzt werden können. Zudem soll über die unterschiedlichen Merkmale und Qualitäten der Architektursprachen reflektiert werden und Erkenntnisse darüber gewonnen werden, warum einige von ihnen heutzutage weniger populär sind und nicht mehr als modern gelten.