Die Lehre vom „gerechten Krieg“ gehört seit jeher zu den großen Grundthemen der christlichen Kirchen. Im 19. und 20. Jahrhundert fielen die Antworten der deutschen Kirchen auf diese Herausforderung unterschiedlich aus. Sie reichen von begeisterter Zustimmung bis hin zu wichtigen Impulsen für die Anti-Kriegs-Bewegung und internationale Versöhnungsarbeit. Anhand von ausgewählten Stellungnahmen sollen die jeweiligen Begründungen und die dahinterstehenden Interessen herausgearbeitet sowie deren gesellschaftliche Bedeutung herausgearbeitet werden. Zeitlich schlägt das Seminar einen Bogen von der Reichsgründung über die deutschen Kolonialkriege und den Völkermord an den Herero und Nama zu den beiden Weltkriegen, von den bedeutenden friedenspolitischen Initiativen in Bundesrepublik und DDR bis hin zu der deutschen Beteiligung am sogenannten Kosovo-Krieg und in Afghanistan.