Qualifikationsziele:

Studierende können:

  • die Bedeutung speziellerer medizinischer Fachbegriffe erläutern
  • Methoden und Ansätze verschiedene medizinische Disziplinen voneinander differenzieren
  • aufgrund von Symptomen fundierte Diagnoseeinschätzungen abgeben
  • häufigen Krankheitsbildern etablierte Therapieformen zuordnen
  • Vor- und Nachteile von Behandlungsmethoden erläutern
  • grundsätzliche Kategorien einer Diagnostik benennen (IPPAF)
  • Wissen um den geeigneten Einsatz von Inspektion, Palpation, Perkussion, Auskultation und Funktionsprüfung im Kontext häufiger Krankheiten vor-weisen

Inhalte:

Die Vorlesung beschäftigt sich mit vertiefenden Elementen des menschlichen Körpers im gesunden Zustand und unter Krankheit. Wesentlicher Bestandteil ist die Vermittlung von theoretischen Kompetenzen über die häufigsten Todesursachen weltweit, deren Ursachen und Behandlungsmethoden. Dies umfasst unter anderem:

1. Ernährung: Hier wird beim gesunden Menschen erklärt, wie die Nahrung von der Aufnahme bis zur Ausscheidung den Körper über Mundhöhle-Speiseröhre-Magen-Darm mit Verdauungsenzymen angereichert wird und an welcher Stelle welche Nahrungsbestandteile im Körper aufgenommen werden. Dabei werden anatomische, physiologische und biochemische Aspekte erläutert. Weiterhin werden auf die notwendigen Bestandteile (Ei-weiß, Fett, Kohlenhydrate, Vitamine, Spurenelemente) eingegangen und Ursachen für Mangel- bzw. Überernährung genannt. (Skorbut, Adipositas). Spezielle Ernährungsformen und ihre möglichen Probleme (vegetarisch, vegan, Diäten) werden diskutiert. Ebenso wird auf Lactose- und Glutenintoleranz eingegangen. Der Studierende ist am Ende in der Lage, die Komplexität der Ernährung und wichtige krankhafte Störungen zu verstehen.

2. Zivilisationskrankheiten: Diese machen über 50 % der Todesfälle in Deutschland aus (Herz-/Kreislauf-/Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, Diabetes, Lungenfunktionsstörungen durch Nikotinabusus). Der Studierende wird in die Lage versetzt, Ursachen dieser Erkrankungen nicht nur zu erkennen, sondern ihre Folgen auf den menschlichen Körper zu verstehen. Insbesondere notwendige Präventionsmaßnahmen und de-ren Umsetzung stehen hier im Fokus.

3. Hämatologie/Immunologie. Das blutbildende System mit roten und weißen Blutkörperchen, Blutplättchen und Antikörpern stellt ein wichtiges nicht regional zugeordnetes Organ im menschlichen Körper dar. Die normale Zusammensetzung des Blutes und die Aufgaben der einzelnen Bestandteile werden ausführlich dargestellt. Funktionsstörungen (Bluter, Thalassämie, Autoimmunerkrankungen werden im Detail analysiert. Der Studierende ist am Ende in der Lage, die Komplexität der Funktion unseres Blutes zu verstehen.

4. Tumorerkrankungen: Die Entstehung von malignen Tumorerkrankungen ist äußerst vielfältig und bislang nicht abschließend geklärt. Viele Details sind aber inzwischen bekannt, immunologische Aspekte gewinnen in Diagnostik und Therapie an Bedeutung. Der Studierende wird in die Lage versetzt, Chemotherapien und Bestrahlung in ihrer Wertigkeit einzuschätzen, vor-beugende Maßnahmen (Vorsorgeuntersuchungen) in ihrem Nutzen und Risiko (falsch positive Ergebnisse) zu bewerten:

5. Infektionskrankheiten: Bakterien und Viren sind nach wie vor eine häufige Quelle von Morbidität und Mortalität. Die unterschiedlichen Angriffspunkte der verschiedenen Bakterien und Viren auf unsere Körperzellen wird er-klärt, ebenso die unterschiedlichen Therapieoptionen mit diversen Antibiotika/Virostatika. Einen breiten Teil nehmen antibiotikaresistente Bakterien und deren Bekämpfung (vorbeugende Hygienemaßnahmen, Sinn und Unsinn in der Erradikation) ein. Der Studierende ist am Ende in der Lage, Infektionskrankheiten zu verstehen und hygienische Maßnahmen richtig ein-zuordnen.

6. Traumatologie: schwere Schädel Hirntraumen SHT sind immer noch mit 5 % eine relevante Todesursache in Deutschland. Trotz der rapide sinken-den Zahl von Verkehrstoten steigt die Zahl häuslicher Unfälle gerade bei älteren Patienten mit tödlichen Folgen. Der Studierende erfährt, dass es sehr unterschiedliche Formen des SHT mit ebenfalls sehr unterschiedlichem Outcome gibt. Hier wird auch auf die sehr kostspielige Intensivtherapie und die Hirntoddiagnostik im Hinblick auf die Organspende eingegangen.