Dass die Welt sich in einem Krisenzustand befindet, ist - so scheint es - zu einer allgemein geteilten Einschätzung geworden. Dass diese Krisen nicht nur Einfluss auf das Zusammenleben sowie politische Entscheidungen haben, sondern auch für schulisches sowie außerschulisches Lehren und Lernen zentral sind, wird weniger thematisiert. Dabei eignen sich Krisen als Lernanlässe und Lernnotwendigkeiten, wie etwa die Verhandlungen rund um die Klima-, die Corona- oder die Wirtschaftskrise zeigen.

In dem Seminar beschäftigen wir uns zunächst mit demokratietheoretischen Grundlagen, anschließend mit Krisenbeschreibungen. Daran anknüpfend stehen Folgen der Krisen im Zentrum, die eine reflexive sozialwissenschaftliche Bildung beachten muss: Welche Konsequenzen hat bspw. die Krise der Repräsentation, die Krise des Sozialstaates oder die Krise der Demokratie auf schulisches und außerschulisches Lehren und Lernen? Wie können diese Konsequenzen Eingang finden in fachdidaktische Konzepte und Konzeptionen? Gibt es gar eine Krisen-Didaktik?