Der Begriff ‚Spätmittelalter‘ umschreibt zumeist die Zeit zwischen ca. 1250 und etwa 1500. Sie ist geprägt von tiefgreifenden Wandlungen in Politik, Wirtschaft, Kultur und Religion. An ihrem Ende steht die Kirche vor einem Trümmerhaufen: Mehrere Päpste buhlen gleichzeitig um die Gunst der Regenten, Theologen entwickeln Reformideen und ‚humanistische‘ Lehren konkurrieren mit jenen der römischen Kirche.
Den Wirren, denen sich die Kirche ausgesetzt sah, steht eine Tendenz zur Verinnerlichung des Glaubens und der Volksfrömmigkeit gegenüber. Dazu gehören einerseits neue Frömmigkeitsideale wie die ‚Devotio moderna‘ andererseits ein ausgeprägter Hang zu Wallfahrten, Heiligen- und Reliquienverehrung und dem Andachtswesen.
Ziel des Seminars ist es, Sie mit den Grundzügen dieser Epoche, die in vielem bis heute nachwirkt, vertraut zu machen. Sie sollten am Ende des Semesters zentrale Ereignisse wie das ‚Abendländische Schisma‘ oder das ‚Konzil von Konstanz‘, Strömungen wie die ‚Devotio Moderna‘, die Mystik oder den ‚Humanismus‘ identifizieren und erklären können. Auch die zahlreichen Frömmigkeitsformen sollten Ihnen nicht mehr fremd sein.
Das Seminar ist als blended-learning-Seminar konzipiert. Es wird in der ersten Semesterwoche eine Präsenzsitzung zur Besprechung des Ablaufes und zum Einstieg geben. Dieser folgt eine Phase des begleiteten (asynchronen) Selbststudiums, gefolgt von 2 Blocktagen. An einem der Blocktage plane ich eine Exkursion nach Köln, wo wir in Kirchen und Museen Objekte der Volksfrömmigkeit genauer studieren wollen. Bitte beachten Sie, dass die Anwesenheit an den Blocktagen zwingend ist.