Es geht um Wohngebäude; die als zeilenförmige Mehrfamilienhäuser in Deutschland ab Ende der 1950er Jahre gebaut wurden und heute einen erheblichen Teil des Baubestands der meisten deutschen Städte ausmachen. Im architektonischen Fachdiskurs der vergangenen Jahre waren diese Gebäude unterrepräsentiert, da die Wohnsiedlungen der 1950er und 1960er Jahre (Zeile, Punkt- und Einfamilienhaus) nicht den derzeitigen Zielen einer Urbanitätsvorstellung der „Europäischen Stadt" entsprechen, also dem Ideal einer verdichteten, gemischten, von klaren Baublöcken geformten Stadt.
Dennoch lohnt eine Beschäftigung mit diesem Baubestand, nicht zuletzt weil er für viele Menschen und Familien in Deutschland das Zuhause ist und diese Häuser und ihr Umfeld dringend den veränderten Lebens- und Gesellschaftsbedingungen angepasst werden müssen. Eine rein energetische Sanierung - wie häufig praktiziert - wird der Problemstellung keinesfalls gerecht. .
- Dozent/in: Beatrice Gießler
- Dozent/in: Peter Karle