Im Kontext aktueller globaler Krisen wird sich oft auf die Menschenrechte berufen, mitunter werden auch Menschenrechtsverletzungen angeprangert. Wie aber lassen sich Menschenrechte in einem philosophischen Theorierahmen verankern und begründen? Wir wollen die praktische Philosophie Immanuel Kants zum Ausgangspunkt nehmen und ihr Verhältnis zu den Menschenrechten nach heutigem Verständnis (oder vielmehr heutigen Verständnissen) bestimmen. Grundlage bilden zentrale Begriffe und Theorieelemente aus Kants ethischen und rechtsphilosophischen Schriften: Würde, Autonomie, das angeborene Recht auf äußere Freiheit, das Reich der Zwecke, die Menschheitsformel des kategorischen Imperativs sowie das globale Besuchsrecht. Wir wollen ein grundlegendes Verständnis dieser Theorieelemente erarbeiten und fragen, ob und inwiefern sie sich zur inhaltlichen Ausgestaltung und / oder Begründung der Menschenrechte nach heutigem Verständnis eignen. Auch soll hinterfragt werden, ob es möglicherweise eine mehr oder weniger große Diskrepanz zwischen unserem heutigen Verständnis der Menschenrechte und einigen Elementen der Kantischen Philosophie gibt.
- Dozent/in: Larissa Berger