Zukunftsräume und Nachverdichtung

Umnutzung und Aufstockung des Parkhauses Maastrichter Straße in Köln

Bei der Energieeinsparung im Gebäudebestand liegt das Augenmerk im Wesentlichen auf einer Verringerung der energetischen Verluste und einer Erhöhung der Effizienz technischer Anlagen. Energieeinspargesetze und Förderprogramme orientieren sich an diesen Maßnahmen und das Wissen um einen energetisch-nachhaltigen Betrieb von Gebäuden während einer Nutzungsphase ist längst etabliert.

Wenn es jedoch um die Verringerung des ökologischen Fußabdrucks vor und nach der Nutzung eines Gebäudes geht, stehen wir noch relativ am Anfang. Wie können wir graue Energie, Ressourcenverbrauch und Abfallmengen mindern? Im Bereich des Bauens im Bestand lassen sich diese und andere Schlüsselfragen beantworten. Durch die Umnutzung bzw. Erweiterung großer monofunktionaler Gebäude können zum Beispiel energetische und materielle Werte erhalten bleiben. Diese Feststellung geht immer einher mit der Frage was ein Gebäude „kann“, wo seine Stärken und Schwächen liegen.

Potential für ressourcenschonendes Bauen liegt in der Umnutzung großer Parkhäuser, deren bisherige Nutzung zumindest teilweise in Frage gestellt werden kann. Moderne Mobilitätskonzepte führen dazu, dass innerstädtische Parkflächen deutlich reduziert werden können. Dabei sollte der Ort nicht überformt, sondern weitergeschrieben werden, neben ideellen Werten sind es jene rationalen Fragen nach Ressourcen und erhaltenswerter Bausubstanz, welche die Komplexität dieser Bauaufgabe beschreiben.

Aspekte wie Energieeinsparung und -gewinnung, gesundes Raumklima, Kreislaufwirtschaft von Stoffströmen und Mobilität sind in zukunftsfähigen Städten ebenso relevant, wie flexible und ökonomische Grundrisse. Ein vielfältiges, differenziertes Wohnungs- und Nutzungsgefüge ist ein zentraler Erfolgsfaktor für moderne Wohnprojekte.

Ziel der Entwurfsaufgabe ist es, durch Umnutzung und Aufstockung des Parkhauses im Belgischen Viertel die „gewachsene“ Struktur anhand einer vielfältigen Wohnbebauung nachzuverdichten und aufzuwerten. Neben verschiedenen Wohnungsgrößen entstehen ergänzende Nutzungen mit Synergieeffekten für Bewohner und Gäste.

Entwurfsschwerpunkt:

-       Aufstockung in Leichtbauweise über zwei Staffelgeschosse

-       Innovative Grundrissvarianten für unterschiedliche Größen und Bewohnertypen.

-       Gemeinschaftsräume mit flexibler Nutzung

-       Weitere Nutzungen im EG und mindestens im 4. und 5. OG

-       Einbindung in den gebauten Kontext hinsichtlich baurechtlicher und feuerpolizeilicher Auflagen

-       Energetisches Gesamtkonzept ­

-       Natur als integraler Bestandteil der Architektur (Beziehung zum Außenraum)