„Gender & Games“ – kein anderes Thema wurde innerhalb der Spielkultur in den vergangenen Jahren derart energisch diskutiert. Während auf der einen Seite kritisch auf Problemfelder wie die Darstellung von Frauen in Spielen oder Ausgrenzung, Sexismus und Misogynie in Spiel-Communities hingewiesen wird, fürchten Teile der Spielerschaft auf der anderen Seite eine Vereinnahmung des Mediums durch feministischen Aktivismus. Die aus solchen Grabenkämpfen entstehenden Bewegungen sind zum Teil besonders reaktionär und destruktiv – man denke hier etwa an die #GamerGate-Kampagne, die ursprünglich korrupte Vorgänge im Gaming-Journalismus entlarven wollte, sich jedoch schnell zu einer Schmäh- und Belästigungskampagne entwickelte, in der all diejenigen attackiert wurden, die als Gefahr für das Medium Videospiel wahrgenommen wurden und dessen Status als exklusive „Boy Culture“ infrage stellten.

Im Seminar „Gender & Games“ findet eine Annäherung an das Thema unter Berücksichtigung inhaltlicher und struktureller Aspekte aus Spiel, Spielkultur und Spielindustrie statt. Dabei geht es u. a. um Darstellung, Stereotype und Repräsentation in Spielen, die Anfänge der Gender & Games-Debatte, Frauen und #MeToo in der Games-Branche sowie Content Creator und Gaming-Communities im Internet. Neben themenbezogener Literatur werden sowohl Fallbeispiele aus digitalen Spielen als auch Material über Spiele (z. B. YouTube-Serien wie „OMG a Girl“ oder „Tropes vs. Women in Video Games“) besprochen.