In diesem Einführungsseminar wird es aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive um die mediale Gattung der fiktionalen Fernsehserie gehen. Der Seminarverlauf ist nach verschiedenen Analysedimensionen geordnet: Zunächst erfolgt eine einführende historische Kontextualisierung und Hinführung, in dem zunächst Formen des seriellen Erzählens außerhalb des Fernsehens vorgestellt werden. Hier geht es unter anderem um literarische Fortsetzungsgeschichten, frühe Comic Strips und Daily Strips und auch Serialität in den bildenden Künsten und der Fotografie (vgl. Nesselhauf und Schleich 2016, S. 13-32). Danach betrachten wir Grundkonstanten fiktionaler seriell organisierter Formate im Fernsehen und diskutieren sowohl die Prinzipien serieller Fernsehunterhaltung, sowie auch Klassifikationsformen von Fernsehserien (vgl. Schlütz 2016, S. 9-34). 

Der weitere Seminarverlauf orientiert sich am Kreislauf der Kulturen (vgl. Johnson 1986). Hiernach werden im zweiten Teil des Seminars Produktionskulturen und Distributionsstrategien fiktionaler Fernsehserien diskutiert. Hier geht um die Figur des Showrunners, Praktiken des Writers’ Room, aber auch um algorithmisches Fernsehen und die Remediatisierung des Fernsehens auf Streaming Plattformen (vgl. Zündel 2017). 

 Im dritten Teil geht es um die textuelle Ebene und Logiken der Repräsentation. Diskutiert werden hier unterschiedliche Fernsehseriengenres wie die Krimiserie, die Sitcom und die Jugendserie. Im Zentrum steht die Frage wie sich strukturelle Genrekomponenten wandeln und auf welche Weise diese Veränderungen mit gesellschaftlichen Entwicklungen zusammenhängen. Im vierten und letzten Teil werden rezeptionsanalytische Perspektiven betrachtet. Hier geht es um die Rezeption und Aneignung der transmedialen Webserie Druck (2018-heute), Praktiken des Hatewatchings, des Binge-Watchings und schließlich auch um die Beziehung von Fernsehserien und Fan Fiktion. 

Erwartet wird die Bereitschaft sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit Fernsehserien zu beschäftigen, auch englischsprachige Texte und Studien zu lesen und eigene Themen und Ideen in das Seminar einzubringen.