Anhand von historischen Quellentexten werden wir mit Hilfe der Methoden der äußeren und inneren Quellenkritik einen unmittelbaren Einblick in den Hergang von Nationalsozialismus und nationalsozialistischer Kirchenpolitik erhalten. 

Mit der Oral History Methode sowie Untersuchungen von bisher wenig beachteten Archivalien des Kirchenkreises Siegen begeben wir uns auf eine mikrohistorische Ebene, die im Vergleich mit dem Geschehen auf der Ebene der Deutschen Evangelischen Kirche betrachtet wird. So werden wir präzise Fragen stellen können wie: 

Welche Intentionen und Ziele verfolgte die Bekennende Kirche? Gab es Widerstand gegen die Gleichschaltung und Marginalisierung der Kirche? Wie sah es mit Solidarisierung mit den vom Nationalsozialismus Verfolgten aus? Sind die heute allgemein angenommenen Vorgänge wirklich so gewesen oder jagen wir einem Mythos hinterher, der viel mehr über uns aussagt als über die handelnden Akteure? Hat Transgenerationalität zu einem uns kaum bewussten kollektiven Gedächtnis geführt?


Diese und viele anderen Themen werden gemeinsam betrachtet, um einen realitätsnahen Einblick in die innerkirchlichen Prozesse in der NS-Zeit und deren Rezeption zu erhalten.