Saul Kripke ist einer der bekanntesten Philosophen der gegenwärtigen analytischen Philosophie. Viele der heutzutage als Standard diskutierten Beispiele und Theorien gehen auf Kripke zurück. 

Der Fokus des Seminars wird auf Kripkes bahnbrechendem Werk „Name und Notwendigkeit“ liegen. Kripke argumentiert dort für a posteriori Notwendigkeiten und entwickelt die „kausale Theorie der Referenz“ von Namen.

Diese neuartige Position entwickelt Kripke in Abgrenzung zu den klassischen Theorien von Eigennamen, welchen zufolge die Referenz eines Eigennamens durch eine klar bestimmte Beschreibung gegeben ist. Zum Beispiel: Der Morgenstern ist der Stern, welcher Morgens am hellsten am Himmel leuchtet. Kripke hingegen vertritt eine Objekttheorie der Bedeutung, d.h. die Bedeutung eines Eigennamens ist das bezeichnete Objekt (also die Venus in unserem Beispiel). Im Unterschied zu früheren Objekttheorien steht dabei jedoch ein modaler Aspekt in Vordergrund. Laut Kripke sind Namen sog. starre Designationen (rigid designators), das heißt sie bezeichnen in allen möglichen Welten denselben Gegenstand.

Im ersten Teil des Seminars werden zunächst diese klassischen Theorien (Frege, Carnap, Russell, Wittgenstein und Searl) vorgestellt, sowie der weitere sprachphilosophische Rahmen. Konkret werden wir uns zuerst mit Theorien der sprachlichen Referenz im Allgemeinen beschäftigen, um dann auf die Besonderheiten der Referenz von Eigennamen einzugehen. Das Seminar versteht sich demnach auch als (sehr kompakte) Einführung in die Sprachphilosophie.