Im Gesundheits- und Sozialsektor arbeiten sehr unterschiedliche Berufsgruppen miteinander, manchmal auch gegeneinander: Mediziner, Pflegekräfte, Physiotherapeuten oder Sozialarbeiter. Jede Berufsgruppe strebt danach, ihre Kompetenzen und ihren Handlungsspielraum möglichst autonom zu definieren. Erst wenn ein möglichst hoher Grad an Autonomie erreicht ist, kann man aus sozialwissenschaftlicher Sicht von einer Profession sprechen. Was unter sozialen Problemen verstanden werden kann, welche Lösungen am besten geeignet sind, und welche Konsequenzen dies für Klienten, Patienten und auch für den Staat oder andere Finanziers hat, hängt maßgeblich vom Status und Einfluss der Professionen ab. Im Seminar werden sowohl die Grundlagen von Professionen und Professionspolitik erarbeitet als auch die Bedeutung von Professionen in konkreten Bereichen analysiert, vor allem im Gesundheitssystem, in der Alten- und Krankenpflege sowie in der Sozialen Arbeit. Dazu werden Arbeitsgruppen gebildet, die sich jeweils mit einer Profession intensiv befassen.