Der Dreißigjährige Krieg war in der Geschichte der Frühen Neuzeit ein traumatisches Ereignis von kaum zu überschätzender Tragweite. In mancher Hinsicht ein Konfessionskrieg, entwickelte er sich zu einem reinen Machtkampf und bezog am Ende alle westeuropäischen Mächte mit ein. Vor allem hinterließ er ein verwüstetes und wirtschaftlich ruiniertes Deutschland. Im Seminar soll der Verlauf des Krieges einschließlich seiner konkreten Rückwirkungen auf Alltag, Lebenswelt und Erfahrungen der Bevölkerung wie auch der einfachen Soldaten in den Blick genommen werden. Dabei geht es insbesondere um die verschiedenen zeitgenössischen Versuche, die Erfahrungen des Krieges zu erklären und zu bewältigen und mit dem Glauben an einen allmächtigen und gerechten Gott in Einklang zu bringen. Schließlich wird der Friedensschluss mit seinen Auswirkungen auf die politische, rechtliche, soziale, wirtschaftliche und konfessionelle Struktur Deutschlands behandelt werden. Die Auseinandersetzung mit dem Dreißigjährigen Krieg verdeutlicht die Brisanz von Konflikten mit religiösen Kontexten, wie sie auch in der Gegenwart keineswegs an Relevanz verloren haben.