Gut altern zu können ist ein zentrales Ziel in alternden Gesellschaften. Prävention und soziale Teilhabe helfen, möglichst selbstbestimmt zu leben und viele gesunde Lebensjahre verbringen zu können. Auf dieses Ziel müssen sich auch die sozialen Sicherungssysteme einstellen, vor allem die Kranken- und Pflegeversicherung. Hinzu kommen kommunale und zivilgesellschaftliche Strukturen, um alte Menschen und ihre Angehörigen zu beraten, zu unterstützen und zu betreuen. Die sozialräumliche Orientierung der sozialen Sicherung ist jedoch eine Herausforderung: Im Sozialversicherungsstaat Deutschland beruht die Hilfe auf individuellen Rechtsansprüchen, die Leistungen sind personenbezogen und sie werden personenbezogen finanziert. Gleichzeitig braucht es lokale Versorgungsstrukturen, die allen zur Verfügung stehen. Die Kommunen haben sich jedoch nach der Einführung der Pflegeversicherung größtenteils aus der (Mit-)verantwortung zurückgezogen. Der tendenzielle Widerspruch zwischen individuellem Rechtsanspruch auf Leistungen einerseits und strukturellen Anforderungen an eine altersgerechte Umgebung andererseits ist ein Kernproblem. Es gibt Ansätze, lokale, integrierte Versorgungsstrukturen aufzubauen. Was dies für gesundheitliche und pflegerische Vesorgung bedeutet, welche Voraussetzungen, Möglichkeiten und Probleme damit verbunden sind, wird in der Veranstaltung vorgestellt und diskutiert.

Die Studierenden erwerben:
  • Kenntnisse des lokalen Gesundheits- und Versorgungssystems
  • Kenntnisse über die Anforderungen, die mit der Versorgung alter Menschen verbunden sind
  • die Fähigkeit, strukturelle Probleme lokaler gesundheitlicher und pflegerischer Versorgung zu analysieren
  • die Fähigkeit, Lösungsansätze darzustellen und zu bewerten