Für die neuen sensorgestützten oder autonom agierende Medien lässt sich konstatieren, dass die Daten, die sie erheben, berechnen und valorisieren, häufig einer menschlichen Bedeutungskonstitution entzogen sind. Mit der intransparenten, infrastrukturellen Distribution von Daten durch Algorithmen oder Smart Devices korrespondieren dezentrierte und fragmentierte Öffentlichkeiten. Durch ihre Verteiltheit über Apps, Plattformen und Cloud-Infrastrukturen können Medienpraktiken nicht länger ohne die mit ihnen verbundenen und ihnen zugrundeliegenden Datenpraktiken erforscht werden. Im Zentrum dieser Ringvorlesung steht daher die Rolle von Daten und Datenpraktiken für die lange Zeit getrennt voneinander untersuchten infrastrukturellen und öffentlichen Medien.

Die Ringvorlesung gewährt dazu disziplinär unterschiedliche Einblicke in die aktuelle Handlungsmacht von Datenpraktiken, die an die Geschichte digitaler Medien zurückgebunden werden. Dazu gehen die verschiedenen Vorträge von der These aus, dass Medien und Medienpraktiken nicht ohne Daten und Datenpraktiken zu konzeptualisieren sind. Folgt man dieser These, hat dies Auswirkungen auf die analytische, methodische, theoretische und gestalterische Durchdringung der Nahtstellen des Infrastrukturierens und des Veröffentlichens, die im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe entfaltet werden.

Die Ringvorlesung findet in Zusammenarbeit mit dem Sonderforschungsbereich „Medien der Kooperation“ und dem Graduiertenkolleg „Locating Media“ statt. Die Vorträge und Diskussionen sind auf Deutsch und/oder Englisch und finden jeweils von 18.00 bis 19.00 Uhr statt. 

Der Zoom-Link für die Vorlesung wird rechtzeitig über die Mailingliste des SFB zur Verfügung gestellt. Gäste können sich per Mail bei Damaris Lehmann (damaris.lehmann@student.uni-siegen.de) anmelden