Wir werden uns in diesem Seminar mit Hilfe ausgewählter Texte mit dem sogenannten „knowledge argument“ beschäftigen: Es besagt im Kern, dass es Inhalte und Formen des Wissens gibt, die  grundsätzlich nur aus der 1.-Person-Perspektive zugänglich sind und die daher belegen, dass der Physikalismus falsch ist. Zur Veranschaulichung gibt es ein berühmtes Gedankenexperiment: Stellen wir uns eine Wissenschaftlerin vor (Mary), die alles weiß, was es aus naturwissenschaftlicher Sicht über Farben zu wissen gibt. Sie lebt aber in einem Zimmer, in dem alles schwarz-weiß ist; noch nie hat sie Farben gesehen. Wenn sie nun aus dem Zimmer herauskommt und erstmals einen grünen Apfel sieht, lernt sie etwas über die Welt; sie lernt etwas über die Farbe Grün, was sie vorher nicht wusste, nämlich wie die phänomenale Qualität dieser Farbe ist. Dann aber kann es nicht wahr sein, dass die Welt vollständig durch die Naturwissenschaften (bzw. die Physik) erklärbar ist. Es gibt etwas (Mentales in Form von sogenannten Qualia), das grundsätzlich nicht naturwissenschaftlich erklärt werden kann. – Wir werden untersuchen, ob dieses Argument stichhaltig ist.