Vernakuläre Architektur – Lernen von traditionellen Bauweisen

 Modulnummer: MM 8

Lehrgebiet | Dozent: Planen und Bauen im Bestand | Carolin Riedel, Hans-Peter Höhn


Aufgabenstellung

Die vernakuläre Architektur zeichnet sich aus durch lokale Identität, Individualität und Menschlichkeit, sowie den Einsatz von lokalen Ressourcen und Bautraditionen. Die Bauwerke sind geprägt von einer gestalterisch einfachen, wiedererkennbaren Architektursprache und regionaltypischen Bauformen.

Die ursprüngliche vernakuläre Architektur, insbesondere die in traditionellen Kulturen, folgt nicht einer Architekturströmung, sondern der stetigen Weiterentwicklung von Bewährtem; Erfahrungen und Kenntnisse werden über Generationen weitergegeben.

Es stand bei der vernakulären Architektur immer das Kollektiv, die Gemeinschaft im Vordergrund und nicht so sehr wie heute die Einzelinteressen und der Profit. Da man wusste, dass man auf die Natur angewiesen war, gab es stets ein Bestreben in Harmonie mit der Natur zu bauen. Letztendlich geht es immer um den respektvollen Umgang mit dem Ort, der Umwelt und unserem Ökosystem.

Während in der modernen Architektur oft die Technik die Architektur bestimmt, oder sie der Architektur ‚übergestülpt’ wird, verzichtet die vernakuläre Architektur auf die klassische Technik. ‚Technische Fragen’ werden baulich durch passive Maßnahmen gelöst; sie werden zum integralen Bestandteil der Architektur gesehen, nicht als Zusatz.

Zielsetzung:

Das Ziel des Seminars ist die Analyse von vernakulären Haustypen hinsichtlich der Frage, ob die Kenntnis und das Verständnis des vernakulären Bauens eine Basis für zukunftsorientierte, menschliche, nachhaltige Architekturkonzepte darstellen können.

Es geht um die Frage, was wir von der vernakulären Architektur lernen können und nicht um eine reine Kenntnis eines historischen Phänomens.