Die Herausbildung einer etablierten und obrigkeitlich anerkannten Amtskirche führte schon in der Alten Kirche zu einer neuen Suche nach Bewährung christlichen Glaubens in alternativen Gemeinschaftsformen. Dabei spielten sowohl eremitische als auch monastische Lebensformen eine zunehmende Rolle. In diesem Seminar geht es zunächst darum, exemplarische Hauptströmungen klösterlichen Lebens bis zum Ende des Mittelalters kennenzulernen (z.B. Benediktiner, Zisterzienser, Franziskaner). Für die Zeit ab der Reformation werden ebenfalls exemplarisch evangelische Gemeinschaften und Kommunitäten (z.B. Herrnhuter Brüdermeine, Christusbruderschaft Selbitz), aber auch neuere überkonfessionelle Gemeinschaftsformen wie die Kommunität von Taizé und die Emerging Church in den Blick genommen. Ziel des Seminars ist es, alternative christliche Gemeinschaftskonzepte zu verstehen im Blick auf den jeweiligen Zusammenhang von Theologie und Frömmigkeit, sozialen Strukturen und ethischen Idealen sowie gesellschaftlichen Funktionen. Dabei soll immer auch die Frage thematisiert werden, welche Rolle die jeweiligen Gemeinschaften bis in die Gegenwart spielen.