In dieser Schrift bietet Kant eine philosophische Religionslehre, die die
Natur des Menschen als eines Wesens, das über Religion verfügt,
voraussetzt. Sie handelt in dieser Rücksicht davon, dass der handelnde
Mensch durch Prinzipien des Bösen oder Guten bestimmt ist, von deren
Kampf und von der Möglichkeit eines Sieges des guten Prinzips über das
Böse. Es sind die viel beachteten Lehrstücke vom radikalen Bösen und
vom sog. ethischen Gemeinwesen als einer nicht auf rechtlicher, sondern
auf ethischer Grundlage errichteter Vereinigung von Menschen, die hier
erarbeitet werden. In systematischer Hinsicht ist die Frage nach dem
Verhältnis dieser Lehren zur Metaphysik der Sitten mit in den Blick zu
nehmen – zur praktischen Philosophie Kants also, die die Grundlegung der
Prinzipien von Recht und Ethik enthält.
- Dozent/in: Andreas Bender