„Nun sag', wie hast Du's mit der Religion?“, fragt Margarethe in Goethe's Faust. Mit Bick auf Religion gibt es mehrere solcher Gretchenfragen, etwa: Wie können wir überhaupt sinnvoll über die Existenz Gottes sprechen angesichts des Scheiterns vieler oder gar aller Gottesbeweise? Ist der rationale Gott, der Philosophengott derjenige Gott, an den wir uns wenden? Bevor wir so fragen können, müssen viele Konzepte und Begriffe geklärt sein: Was heißt es, wenn wir von religiösem Glauben sprechen? Welche Gottesbegriffe gilt es zu unterscheiden? Wie hängen die Begriffe im Titel des Seminars miteinander zusammen? Gibt es etwa Religion ohne Glauben (Buddhismus)?
Es genügt freilich nicht, bereits nach der Klärung der Begriffe den Diskurs mehr oder weniger für ergebnisoffen zu erklären. Fragen und Antworten können nicht nur geklärt, sondern gewichtet und bewertet werden. Themenfelder, denen wir uns zuwenden werden sind:

  • Interdisziplinarität von Religionswissenschaft, Religionsphilosophie und Theologie unter Einbeziehung empirisch verfahrender Disziplinen
  • Welche Herausforderungen stellen sich angesichts des „Neuen Atheismus“ oder des Kreationismus für philosophische Rechtfertigungen und phlisiophische Kritiik atheistischer, agnostischer und theistischer Positionen?
  • Wie können wir die Verhältnisse von Offenbarung, Schöpfung und rationaler Theologie denken?
  • Welche Voraussetzungen und welche Bedingungen des gesellschaftlichen Umgangs miteinander gelten in einer pluralen, säkularen Welt, in der religöse Einstellung vermeintlich oder tatsächlich Ausgangspunkte für unüberbrückbare Gegensätze in weltanschaulichen Fragen sind?