Erinnerungskulturen, verstanden als regelmäßiger Diskurs über Inhalt,
Ausdruck und Weitergabe von kollektiv geteiltem Wissen, verändern sich
in dem Maße, wie sich die genutzten Erinnerungsmedien verändern.
Insbesondere die Digitalisierung hat neue Praktiken der Erinnerung
hervorgebracht – dies gilt auch und gerade im Hinblick auf das
Gedächtnis der Shoah, dem industrialisierten Massenmord an europäischen
Juden und Jüdinnen. Die interdisziplinäre Erforschung von
Erinnerungspraktiken, -techniken und gesellschaftlichen Kontexten steht
im Mittelpunkt des Seminars, das mit einer Exkursion zu der Gedenkstätte
Auschwitz-Birkenau abgeschlossen wird. Ziel ist es »Medienpraktiken der
Erinnerung an die Shoah« in ihrer Dynamik zwischen Lokalem und Globalen
sowie alten und neuen Medien zu perspektiveren.
Zunächst werden in einem Blockseminar gedächtnistheoretische Grundlagen
und methodische Zugänge erarbeitet, um ein Forschungsdesign zu
entwickeln, das es ermöglicht, im Gedenkort Auschwitz-Birkenau
transnationale Prozesse der Erinnerung an die Shoah in Medienpraktiken
(v.a. von jungen Erwachsenen aus unterschiedlichen Ländern) zu
untersuchen und zu systematisieren. Die Exkursion mit einer Dauer von
ungefähr fünf Tagen findet im März 2019 (zwischen dem 08.03. und dem
17.03.19) statt. Von den Teilnehmenden ist ein geringer finanzieller
Eigenanteil zu leisten. Mehr Informationen über den Terminplan und die
Finanzierung erhalten Sie im Rahmen des ersten Treffens am 17. Oktober.
- Dozent/in: Sandra Nuy
- Dozent/in: Mathias Scheicher