Sprache ist seit jeher Gegenstand philosophischer Reflexion. Es sind vor allem Fragen nach der Beziehung von Wort und Gegenstand, Aussage und Sachverhalt und Sprache und Wirklichkeit, die philosophisches Interesse erzeugt haben und noch immer erzeugen. Erstaunlich lange jedoch wurde der Tatsache, dass man auch Handlungen vollzieht, indem man redet, keine eingehende Untersuchung gewidmet. Erst im Zuge der pragmatischen Wende in der Sprachphilosophie des 20ten Jahrhunderts wurde diese Dimension von Sprache systematisch erschlossen. Die Wirkung dieser Erschließung hätte dabei kaum größer sein können: Weit davon entfernt einen bloßen Paradigmenwechsel in der Sprachphilosophie darzustellen, beeinflusste sie nahezu alle sog. „Geisteswissenschaften“.
Im Seminar werden wir zentrale Texte einer solchen pragmatisch orientierten Sprachphilosophie studieren. Dafür werden wir uns mit „How to Make Our Ideas Clear“ von Ch. Sanders Peirce, mit Auszügen aus Ludwig Wittgensteins „Philosophische Untersuchungen“ und schließlich mit Ausschnitten aus den zwei Haupttexten der Redehandlungstheorie, „How to do things with words“ von J.L. Austin und „Speech Acts“ von J.R. Searle, befassen. Im Fall der englischen Originaltexte werden wir jeweils auf deutsche Standardübersetzungen zurückgreifen. Da das Seminar lektüreorientiert ist, ist die Bereitschaft dazu, die Textauszüge auch zu lesen, vorausgesetzt.