“Was ist eigentlich indigener Film?” fragt die
Filmzeitung Schnitt in ihrer Sonderausgabe zum Thema. “Ein genre? Ein
politisches Label? Indianerfilme? Oder vielleicht die schlichte und doch so
hart erkämpfte Umkehrung bisheriger Blick-Paradigmen: Von ‘wir filmen sie’ zu
‘sie filmen sich selber’; vom traditionellen Forschungsobjekt zur autonomen
Selbstdarstellung?” (Schnitt 49, 01/2008: 7) Diesen Fragen wollen wir im Kurs
mithilfe einer Auswahl klassischer und aktueller Filme sowie den wichtigsten
medienethnologischen Beiträgen zum Thema “indigene Medien” nachgehen. Wir
eignen uns Wissen über die alternative Mediengeschichte indigener Kulturen an,
üben den Umgang mit ungewohnten Filmsprachen und Montagetechniken und
beschäftigen uns mit der Ästhetik indigener Resilienz. Ziel des Kurses ist es,
unsere aus klischeehaften Filmdarstellungen von „Indianern“ stammenden
Vorstellungen mithilfe von Medien der selbstbestimmten Repräsentation zu
revidieren und uns mit der Diversität indigener Lebenswelten der Gegenwart vertraut
zu machen.
- Dozent/in: Cora Bender