Der US-amerikanische Philosoph und Pädagoge John Dewey (1859-1952) zählt neben Charles S. Peirce und William James zu den wichtigsten Vertretern des Pragmatismus. Die pragmatistische Maxime besagt, dass wir Begriffe und Hypothesen nur mit Blick auf ihre praktischen, lebensweltlichen Konsequenzen klären können. Innerhalb des Pragmatismus gibt es aber darüber hinaus sehr unterschiedliche Positionen. Nachdem diese philosophische Richtung ebenso wie Dewey im 20. Jahrhundert lange Zeit in der Philosophie unberücksichtigt blieben, gewinnen beide (Pragmatismus und die Philosophie Deweys) jüngst wieder an Aufmerksamkeit. In der Ästhetik wird Deweys Vorlesungsreihe „Kunst als Erfahrung“ wieder vermehrt rezipiert, in der Praktischen Philosophie seine Demokratietheorie. In Deweys Ästhetik ist „Erfahrung“ ein wesentlicher Aspekt des menschlichen Daseins, der sich in der ästhetischen Erfahrung konzentriert; Dewey vertritt dabei einen sehr eigentümlichen und anspruchsvollen Erfahrungsbegriff. In seiner Politischen Philosophie argumentiert Dewey für „Demokratie“ als ein Lebensstil bzw. als ein Grundwert des gemeinschaftlichen Zusammenlebens. Das Seminar soll anfangs allgemein in den Pragmatismus und dann vor allem in die wichtigsten Thesen der Philosophie John Deweys einführen. Außerdem sollen Texte von zeitgenössischen Philosophen gelesen werden, welche an Deweys Theorien anknüpfen und die Möglichkeit einer pragmatistischen Ästhetik und pragmatistischen Ethik diskutieren. Von Deweys Texten werden Ausschnitte v.a. aus Demokratie und Erziehung, Kunst als Erfahrung und Erfahrung und Natur gelesen.