Ein Grundproblem der Sprachphilosophie besteht ungefähr in Folgendem:
Der Name „Ludwig Wittgenstein“, das Datum „04.07.2016“ und die
Lokalisation „Berlin, Olympiastadion“ referieren eindeutig auf eine
bestimmte Person, einen bestimmten Zeitpunkt und einen bestimmten Ort.
Die Demonstrativa „ich“, „jetzt“ und „hier“ tun dies auch, aber
anscheinend weniger objektiv. Sind also in unserer Sprache Demonstrativa
bedeutungserhaltend durch Eigennamen ersetzbar? Oder versteht man
umgekehrt Eigennamen nur mithilfe von Demonstrativa, ist also
ich-jetzt-hier ein unerlässlicher Referenzpunkt? Damit hängt (u.a.) die
Frage zusammen, ob Namen ‚deskriptiv‘ referieren oder ‚direkt‘.
Diskussionsgrundlage sind kurze, inzwischen klassische Texte von Frege
(„Über Sinn und Bedeutung“), Kripke (Name und Notwendigkeit, Vortrag 2)
und Kaplan („Demonstratives“).
- Dozent/in: Andreas Bender