Natur- und Neurowissenschaften legen uns nahe, dass der Mensch nichts sei als eine biologische Maschine, die in ihren Funktionen und Handlungen gänzlich den Naturgesetzen unterliegt. Doch wenn alles, was wir tun, entweder determiniert ist oder zufällig geschieht, haben wir nicht die Macht über unsere Handlungen. Wenn es keinen freien Willen gibt, so eine verbreitete Auffassung, ist der Mensch nicht vernunftfähig, und es gibt keinerlei moralische Verantwortung und Schuld.

In diesem Seminar wird das Thema Willensfreiheit interdisziplinär behandelt: Naturwissenschaftliche Voraussetzungen wie die des naturgesetzlichen Indeterminismus werden erörtert; philosophische Theorien über die Willensfreiheit und ihre Vereinbarkeit mit dem Determinismus und ihr Verhältnis zu moralischer Verantwortung werden beleuchtet; theologische Konsequenzen von Willensfreiheit bezüglich göttlichem Vorherwissen und dem Verhältnis von Gnade und Freiheit werden diskutiert.